Katja Rader zu Besuch in der Sommerakademie

Von numerischer Mathematik bis Monteverdi

Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten: Katja stellt in der Sommerakadmie ein Ferrofluid her

Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten: Katja stellt in der Sommerakadmie ein Ferrofluid her

15.04.15 - Die 22. Sommerakademie der Hochbegabtenstiftung der Kreissparkasse Köln begann für mich mit Staunen, denn als ich am Physikzentrum Bad Honnef ankam, traf ich nicht auf die erwartete 08/15-Jugendherberge, sondern auf ein altmodisches und schönes Herrenhaus. Doch natürlich ging es bei der Akademie nicht um den Veranstaltungsort, sondern darum, Schülern die Möglichkeit zu geben, Themenbereiche zu bearbeiten, welche in der Schule nicht immer vertieft werden können und persönliche Neigungen und Fähigkeiten auszubauen.

Dieses Jahr wurden sieben Arbeitsgemeinschaften, mit jeweils vollkommen verschiedenen Themen, angeboten. „There’s Plenty of Room at the Bottom” (Ganz unten ist eine Menge Platz)- dieses Zitat des Vaters der Nanotechnologie, Richard Feyman, stand am Anfang des Chemiekurses der Akademie.

Der Mensch hat die Angewohnheit, immer nur nach oben zu schauen und nach Größerem zu suchen, obwohl doch so viel noch Unbekanntes und Wichtiges direkt vor unserer Nase liegt. So beschäftigten wir uns in den zwei Wochen mit Millionstel Millimeter großen Teilchen und mit Bereichen wie der Nanomedizin, Nanoelektronik oder Bionik. Dazu schauten wir uns z.B. das an Schulen nicht mehr gelehrte Orbital-Modell, die Füße eines Geckos (von uns liebevoll „Gerhardt“ genannt) an, bauten eine Solarzelle aus Zahnpasta und Blaubeeren oder stellten selbst ein Ferrofluid (eine magnetische Flüssigkeit) her.

Den Teilnehmern der Akademie wurde jederzeit die Möglichkeit dazu gelassen, auch andere Arbeitsgemeinschaften zu besuchen und deren Fachrichtung und Leitfragen mit zu diskutieren. So wurde z.B. in der Biologie AG seziert, in der Musik AG Opern gehört und analysiert, in der Film AG ein eigenes Drehbuch verfasst und in der Theologie/Philosophie AG verschiedene Philosophen behandelt.

Auch gehörten anspruchsvolle und aktuelle Abendveranstaltungen zum täglichen Programm. So wurde mit dem Journalisten Jörg Armbruster über den arabischen Frühling, mit Dr. Constanze Kurz, Sprecherin des Computer Chaos Clubs, der NSA-Abhör Skandal diskutiert oder das Adenauer-Haus, nach einem Vortrag des Enkels Konrad Adenauers, besucht.

Ich muss zugeben, dass ich am Anfang der Sommerakademie eher kritisch geneigt war, denn es kostet Überwindung zwei Wochen seiner Ferien zum Lernen zu opfern. Doch bin ich letztendlich froh, doch noch von Herrn Knippertz überzeugt worden zu sein an der Akademie teilzunehmen, denn es machte Spaß, Menschen, die dieselben Interessen haben, zu treffen oder in einer Arbeitsgemeinschaft zu forschen, in der wirklich jeder an der Thematik interessiert war und Spaß am Lernen hatte.

Katja Rader, Q2