Polizei klärt EMG-Sechstklässler auf

Fallen im Internet - Gefahr auf dem Smartphone

Polizei-Hauptkommissar Czuck hat für die Schüler gute Argumente für Vorsicht gegenüber Internet und Smartphones

Polizei-Hauptkommissar Czuck hat für die Schüler gute Argumente für Vorsicht gegenüber Internet und Smartphones

02.03.15 - What’s App, Instagram und Co – Ein Großteil der Sechstklässler nutzt diese Kommunikationsmedien. Aber wer weiß wirklich genau, was mit den Daten dort passieren kann? Wer ein echter Freund ist und wer nur ein Fake?

Wer liest schon die Vertragsregelungen von What’s App und weiß, dass man lügt, wenn man auf Zustimmen klickt, aber noch nicht 16 Jahre alt ist (was in den Vertragsbedingungen als Mindestalter angegeben wird)?

Über diese und andere Fragen kam Polizeihauptkommissar Jürgen Czuck mit den Klassen 6 des Ernst-Mach-Gymnasiums ins Gespräch. In lockerer und doch sehr ernsthafter Weise informierte er über rechtliche Hintergründe, aber auch Gefahren der einschlägigen Internetforen, insbesondere auch die infamen Methoden von Pädophilen, die sich mit einem Fake-Profil als Jugendliche ausgeben und auf diese Weise an Kinder annähern.

Czuck ist seit vier Jahren präventiv in diesem Bereich tätig und kann auf viele Fakten zurückgreifen. Das beeindruckt: „Es ist gut, dass wir über die Gefahren im Internet aufgeklärt wurden“, findet Sonja. „Ich habe jetzt meine Kamera am Laptop für alle Fälle zugeklebt.“ Tim zieht sein Fazit: „Ich werde zukünftig ganz genau aufpassen, welche Daten ich im Netz preisgebe.“

Ein weiteres wichtiges Thema war das Cybermobbing. „Im Vergleich zu anderen Ärgereien, die in der Schule stattfinden, ist Cybermobbing besonders schlimm, weil es 24 Stunden stattfindet. Es gibt keinen Schutzraum, da das Handy / der Computer jederzeit bei der Hand ist.“ Aber Czuck zeigt den Kindern auch Wege auf, Cybermobbing zu unterbinden: Zivilcourage!

Mit dem Bild von den drei Affen (nichts hören, nichts sehen, nichts sagen) führt er anschaulich ein passives Verhalten von Zuschauern vor Augen, die das Mobbing zwar wahrnehmen, aber nicht eingreifen. „Mobbing öffentlich zu machen ist kein Petzen, sondern Hilfe holen, und das sollte für euch selbstverständlich sein“, stellt Czuck eindeutig klar.

„Ich fand es schockierend, zu erfahren, was Cybermobbing auslösen kann, z.B. den Selbstmord von Amanda Todd“, berichtet Ahmed. Und Mert ergänzt: „Wir müssen eingreifen, wenn jemand geärgert wird.“ Ergänzt wurden die Schüler-Workshops durch einen Elterninfoabend zu derselben Thematik. Auf diese Weise können Eltern mit ihren Kindern über das im Workshop Erlebte ins Gespräch kommen.

Die Präventionsmaßnahme soll als fester Baustein in der Medienerziehung und in das Soziale Lernen am Ernst-Mach-Gymnasium integriert werden.

Kerstin Schöneweiß

Hilfreiche Links zur Thematik:
www.klicksafe.de
www.seitenstark.de
www.mobbing-schluss-damit.de