Kopfnoten

In diesem Halbjahr hat es erstmals die vielfach besprochenen Kopfnoten auf den Zeugnissen der Schülerinnen und Schüler gegeben. Landesweit gab hat es hiergegen Protestaktionen, einzelne Schulen haben sich geweigert, Kopfnoten zu vergeben oder pauschal in allen sechs Bereichen ein gut verteilt.

An unserer Schule wurde das Thema zwar auch kontrovers diskutiert, erstaunlicherweise hat es aber nach der Verteilung der Zeugnisse nur sehr vereinzelt Kritik an der Praxis der Schule gegeben.

Zunächst ist festzustellen, dass es an unserer Schule keine Pauschalbenotung gab. Das Lehrerkollegium hat sich im Rahmen der Zeugniskonferenz den vom Land zugestandenen weiteren halben Tag genehmigt und diesen auch erkennbar genutzt. Die Verteilung der Kopfnoten erfolgte differenziert, Rechtsmittel gegen Kopfnoten hat es nach meinem Kenntnisstand nicht gegeben.

Soweit ich erkennen konnte, hat es Kritik nur deshalb gegeben, weil in der Oberstufe die Zeugnisse für Bewerbungen gebraucht werden und hier negative Kopfnoten einer solchen Bewerbung natürlich abträglich sind. Hierzu ist allerdings festzuhalten, dass Schüler in der Oberstufe wissen sollten, wofür ihre Zeugnisse benötigt werden. Da Kopfnoten auch nicht willkürlich verteilt werden, sollten sie das Arbeits- und Sozialverhalten des jeweiligen Schülers zutreffend wiedergeben.

Da in der Oberstufe altersbedingte „Aussetzer“, wie sie sicherlich in der Mittelstufe gehäuft auftreten, ausbleiben sollten, hat es jeder Schüler selbst in der Hand, über ein adäquates Verhalten eine positive Bewertung zu erzielen. Die Schüler können so bereits über die Kopfnoten einen positiven Eindruck bei potenziellen Arbeitgebern erwecken, den sie dann in persönlichen Gesprächen vertiefen können.

Somit ist grundsätzlich gegen die Vergabe von Kopfnoten aus unserer Sicht nichts einzuwenden, sofern hier die notwendige Objektivität gewahrt ist.

Dass für die Vergabe von sechs Kopfnoten bei 956 Schülerinnen und Schülern naturgemäß ein hoher Zeitaufwand erforderlich wird, ist die Negativseite. Frau Hüntemann hat insoweit allerdings bereits zugesagt, die Organisation der Zeugniskonferenz zu überdenken, damit möglicherweise beim nächsten Mal kein Unterrichtstag ausfallen muss.

Ralf Heyl

RA.Ralf.Heyl@t-online.de