Quer durch Brasilien in 150 Minuten
Julia, Sarah, Antonia und Charlotte erlebten bei der Familie Adam ein Stück Brasilien mitten in Gleuel
15.03.10 - Das kann uns so schnell keiner nachmachen, was Julia Hoffmann, Sarah Mühlburger, Antonia Otten und Charlotte Schnadt aus der 5b in meiner Begleitung am 9. März 2010 erlebten. Wie eine solche Reise möglich war? Ganz einfach - in Gleuel lebt für ein Jahr während eines Sprachkurses am Bundessprachenamt Fernando Adam mit seiner Frau Adelaine und seinem Sohn Fernando, die uns für einen Nachmittag zu sich nach Hause eingeladen hatten.
Mit einem schön gestalteten Willkommensplakat in den Nationalfarben wurden wir aufs herzlichste begrüßt und erfuhren viel Wissenswertes über die Familie und das Land Brasilien. Nun, von der Größe her ist Brasilien fast schon ein Kontinent, denn mit 8,5 Millionen qkm und 7400 km Küste ist es das fünftgrößte Land der Erde.
Die Superlative zeigen sich auch in der Breite des Amazonas – 2 km an der schmalsten Stelle – ein Strom, der pro Sekunde 175 Millionen Liter Wasser in den Atlantik leitet. Die rote und schwarze Farbe von Amazonas und Negro hätten die Schülerinnen gerne live bewundert, wenn sicher gestellt gewesen wäre, dass die 230 Schlangenarten und 70000 Insekten kein Interesse an ihnen zeigen würden.
Kulinarisch würden wir gerne längere Zeit in Brasilien verbringen, denn die Zubereitungsart der schwarzen Bohnen ‚Feijoada‘ mundete uns allen sehr. Brasilianische Apfelschorle fand ebenso großen Anklang wie üppiger Schokokuchen, selbst gemachte Trüffel-Karamell-Mischungen und herzhafte Brötchen aus Maniokmehl und Parmesan-Käse.
Zwischen den Gängen führte uns Herr Adam eine farbenfrohe und detaillierte Power-Point-Präsentation über sein Land vor, auf das er sehr stolz ist. Obwohl erst die Familie seines Vaters aus Deutschland in den Süden des südamerikanischen Landes auswanderte, fühlt er sich als echter Brasilianer, der bei der Fußball-WM im Sommer natürlich für seine Nation die Daumen drücken wird – bei dem Leistungsniveau mit guten Aussichten.
So kurz nach Karneval wollten wir natürlich wissen, wie das Fest in Brasilien gefeiert wird. Es gibt keine ‚Kamellen‘, dafür harten Wettbewerb zwischen Karnevalsvereinen, die sich mit prunkvollen Wagen, Kostümen und Shows übertreffen. Wem das nicht gefällt, der kann im Ort ‚Blumenau‘ das zweitgrößte Oktoberfest der Welt erleben. Brasilien ist eben ‚Gefühl, Leidenschaft, Zukunft‘.
Nachdem wir zum Abschied Kulis, Notizblock, Poster, Trüffel – liebevoll in den Nationalfarben gelb und grün verpackt – geschenkt bekommen hatten, sagten wir nur: Muito obrigado – Danke. Isso me agrada muito – das gefällt mir gut. Eine gelungene Weltreise – DANKE!
Andere Schülerinnen und Schüler führte es an diesem Tag u. a. nach Mexiko und Singapur, oder man erfuhr im Bundessprachenamt Besonderheiten über Afghanistan, Albanien oder der Mongolei. Alle Teilnehmer waren sehr begeistert über das Engagement der Gastgeber – ein großes Dankeschön an alle!
Anne Präder – Koordinatorin der Weltreise am EMG