Ein Tag beim Express
Klartext-Chefredakteurin Bjeshke Qorraj vor dem Neven-DuMont-Haus, der Heimat des Kölner Express'
5.3.09 - Irgendwo in Köln: Zwei Redakteure der Schülerzeitung laufen viel zu früh vor dem Hauptgebäude des Express' rum und vertreiben sich die Zeit bis ihr eintägiger Einblick in das Alltagsleben eines Journalisten beginnt.
Nachdem Bjeshke Qorraj und ich den Eingang des riesigen, gläsernen Neven-DuMont-Hauses passiert hatten, offenbarte sich uns unter der Leitung von Jörg Löbker, unserem Betreuer, die wunderbare Welt des Journalismus. Nachdem Herr Löbker uns die Abteilung „Vermischtes“ gezeigt hatte, mussten wir auch schon zum ersten Meeting.
Dort wurde die letzte Ausgabe der täglich erscheinenden EXPRESS diskutiert und die Mitarbeiter gaben Verbesserungsvorschläge für die nächste Ausgabe ab. Außerdem wurde diskutiert, welche der aktuellen Meldungen wichtig waren und wie diese auf die zu Verfügung stehenden Seiten aufgeteilt werden sollten.
Nach dem Meeting gab es für uns vor allem erst einmal viel zu lesen. Wir klickten uns durch die Texte die minütlich in der Redaktion eintrafen und überlegten uns, welche am interessantesten für den Leser waren und gut zu den Themen passten, und versuchten dann einen Berg von Informationen aus den Agenturtexten in fünf Zeilen zu komprimieren. Hierbei lernten wir, dass es viel schwerer ist kurze Texte zu schreiben als lange Texte und was alles in einen guten Artikel gehört.
Später dann durften Bjeshke und ich bei einer Konferenz dabei sein, wo alle Abteilungen aufeinander treffen und ihre Themen dem Chef präsentieren. Dieser macht dann entweder Verbesserungsvorschläge oder segnet die Themen ab.
Als wir damit fertig waren hieß es erst einmal Pause! In der hauseigenen Kantine fehlte es uns an nichts. So gegen 15 Uhr ging es dann so richtig los und es wurde hektisch. Die Journalisten mussten die Artikel fertig stellen, die Layouter mussten das Cover designen und die Abteilungsleiter hatten alle Hände voll zu tun, die Artikel durchzugehen und Fehler zu suchen.
Um halb 6 neigte sich der Tag dann langsam dem Ende zu, zumindest für Bjeshke und mich. Alle Artikel waren nun fertig du zum Druck freigegeben, jedoch wurde die Zeitung noch nicht gedruckt da in der Nacht ja noch Zwischenfälle passieren könnten die dann noch in die Zeitung kommen müssen, wie z.B. im Jahr 2001, als die Flugzeuge in das World Trade Center flogen. Für solche Fälle gibt es einen Nachtdienst, der nach wichtigen Meldungen Ausschau hält und Gegebenenfalls die Journalisten informiert.
Für uns war es eine sehr schöne Erfahrung und wir sind sehr dankbar für die Chance die uns ermöglicht wurde für einen Tag in die Produktion einer Tageszeitung mit einer Auflage von 250.000-300.000 Exemplaren hinein zu schnuppern.
Merlin Rey