Schulpoet Bernt-Walter Ernst in den Ruhestand verabschiedet

"Eilaffju" - Ernst nimmt es bei seiner Liebesbekundung mit der englischen Rechtschreibung nicht ganz so genau
18.01.08 - Das Ernst-Mach-Gymnasium muss fortan auf einen seiner dienstältesten Lehrkörper, gleichzeitig seinen Hausdichter und Schulbuchverwalter auskommen. Bernt-Walter Ernst wird zum Halbjahresende in den Altersruhestand versetzt. In seiner Person verlässt ein Lehrer die Schule, der in seiner humorvollen Art auf einzigartige Weise die humanistische Bildung der Lehranstalt verkörpert.
Welche Wertschätzung Ernst unter Kollegen, ehemaligen Kollegen, aber auch unter Schülern genießt, wurde im Rahmen der offiziellen Verabschiedung auf eindrucksvolle Weise deutlich: Nicht weniger als sieben Laudatoren hatten sich auf die Rednerliste setzen lassen, um den 65 Jahre alten Pädagogen in den Ruhestand zu verabschieden. Komplettiert wurde die Veranstaltung durch verschiedene, von Schülergruppen aufgeführte musikalische Darbietungen.
Ernst, der insgesamt 35 Jahre am Ernst-Mach-Gymnasium unterrichtete, hinterlässt nicht nur als gestandener Lehrer und Verwalter des Schulbuchkellers große Lücken: „Am schwersten wiegt der Verlust unseres Schulpoeten. Man mag sich gar nicht ausmalen, wie langweilig und öde künftige Kollegiumsfeste ohne Herrn Ernsts meisterhafte Verse sein werden“, sagte Gabriele Hüntemann in ihrer Rede.
Die Schulleiterin betonte zudem die große Beliebtheit, die der Deutsch- und Geschichtslehrer unter Schülern genoss: „Herr Ernst musste nicht zum Lachen in den Bücherkeller gehen. Er war das Gegenteil seines Nachnamens“, zitierte Hüntemann aus dem von ihr befragten Schülerkreis. Kein Wunder also, dass sich insgesamt fast 50 Schüler einfanden, um Bernt-Walter Ernst u.a. mit einer Rapversion von Goethes „Zauberlehrling“ zu verabschieden.
Dass Ernst zurecht wegen seines Humors und seiner Dichtkunst gerühmt wird, stellte er in seiner abschließenden Rede unter Beweis: „Ich hätt’ noch vielen Dank zu sagen/ Und tu’s auch noch, wenn nicht gescheh’n/ So schnell lass ich mich nicht verjagen/ ich werd’ noch tagelang geseh’n“, versprach Ernst in gewohnt geschliffener Reimform.