Vortragsveranstaltung zum Thema Demenzerkrankungen
Pädagogikkurs begegnet Tabuthema

Musikalische Beiträge zwischen den Vorträgen lockern die Veranstaltung zum Thema Demenz immer wieder auf
25.05.2012 - Am 16.5.2012 besuchte unser Pädagogik-Kurs der Stufe 10 bei Frau Pospischil im Rahmen des Lernplans die Veranstaltung „Jung und Alt – Demenzkranke mit und ohne Migrationshintergrund“.
Zu Anfang des Programms stand eine kurze musikalische Untermalung und danach eine Einführung in die Veranstaltung von Frau Dr. Sybille Schreckling von der Alzheimer-Gesellschaft des Rhein-Erft-Kreises. Dann startete der erste Vortrag von Professor Doktor Supprian von einem Düsseldorfer Klinikum, der über die Entstehung von Alzheimer und seine Symptome referierte und später auch auf die verschiedenen Therapiemethoden einging, die zurzeit zur Verfügung stehen (Ergotherapie, kognitive Verfahren..) – sehr gut war auch, dass er teilweise aus seiner eigenen praktischen Erfahrung in der Klinik berichten konnte.
Er zeigte dann auch noch einen Film, in dem das Verhalten Demenzkranker und ihrer Angehörigen nachgestellt sind.
Nach einem erneuten musikalischen Intermezzo und einer kurzen Pause folgte auch schon der zweite Vortrag, gehalten von Frau Sanders von einem der sozialpsychiatrischen Zentren im Rhein-Erft-Kreis. Sie ging in ihrem Referat vor allem auf die transkulturellen Aspekte, die sich bei einer Krankheit wie Demenz bei Migranten ergeben und die aus dem Migrationshintergrund resultierenden Probleme (u.a. bei der Verständigung, beim Verständnis, bei der kulturkompetenten Diagnostik…) ein. Mit einer Animation mit interaktivem Bewegungsprogramm schloss die Veranstaltung.
Für unseren Kurs war der Besuch dieser Veranstaltung insgesamt gesehen ein sehr lohnendes Ereignis, da wir ja selbst teilweise vom Thema Demenz durch die Familie betroffen sind und dieses Thema doch teilweise etwas als Tabu-Thema gehandhabt wird. Durch die Vorträge konnten wir uns nun einen guten Eindruck von den Aspekten dieser Krankheit bilden.
Auch die Betrachtungsweise vom Migrationshintergrund her war für uns interessant, da sich ja auch einige unter uns befinden, deren Eltern oder Großeltern in einem anderen Land aufwuchsen. Eine Mitschülerin aus meinem Kurs dachte sogar darüber nach, sich in Zukunft in diesem Bereich zu engagieren. Der offene Meinungsaustausch, der zuweilen nach den Referaten stattfand, gab uns auch viele neue Denkanstöße und half uns bei der weiteren Meinungsbildung.
Trotz anfänglich doch recht großer Skepsis von uns ist das Thema dann auf großes Interesse gestoßen, und die Veranstaltung war auch sehr abwechslungsreich und informativ organisiert. Wir bekamen gute Einblicke in die verschiedenen Aspekte der Demenz und dies hilft uns vielleicht auch im Alltag weiter, dieses Thema nicht zu vermeiden, sondern anzugehen.
Rebecca Welter