Hürther Schulausschuss bestätigt Entscheidungen der Schulkonferenz

EMG wird Ganztagesschule mit englischsprachigem Zweig

Das bilinguale Konzept verhindert eine Elitenbildung und setzt stattdessen auf hohe Durchlässigkeit und Offenheit

Das bilinguale Konzept verhindert eine Elitenbildung und setzt stattdessen auf hohe Durchlässigkeit und Offenheit

7.11.2012 – Das Ernst-Mach-Gymnasium wird zweisprachig. Ab dem Schuljahr 2013/14 haben alle in der Bonnstraße eingeschulten Kinder die Möglichkeit, ein Abitur mit englischsprachigem Schwerpunkt abzulegen. Der Schulausschuss der Gemeinde Hürth billigte in der vergangenen Woche einen entsprechenden Antrag, der zuvor in der Schulkonferenz die breite Zustimmung von Eltern, Schülern und Lehrern gefunden hatte. Gleichzeitig wurde der ebenfalls von der Schulkonferenz beschlossene Eintritt des EMG in den gebundenen Ganztag vom Hürther Schulausschuss bestätigt.

„Die englische Sprache hat in den vergangenen Jahren drastisch an Bedeutung gewonnen. Entsprechende Sprachkenntnisse werden heutzutage nicht nur von einzelnen Berufsgruppen, sondern in fast allen Bereichen erwartet“, erklärt der stellvertretende Schulleiter Martin Welz den Schritt in die Zweisprachigkeit.

Um negative Begleiterscheinungen der Spezialisierung zu vermeiden, setzt man in der Bonnstraße ganz bewusst auf Heterogenität und Durchlässigkeit. So sieht das EMG-Konzept keine bilingualen Klassen, sondern den zweisprachigen Unterricht im Kurssystem vor. Zugang haben dann auch jene Schülerinnen und Schülern, die sich nicht für das zweisprachige sondern das klassische Abitur entscheiden.

"Einer guten Mischung von Lerngruppen geben wir den Vorzug. Schülerinnen und Schüler mit hohem Lernpotenzial können gefördert werden, dennoch entstehen weder 'Elite-' noch 'Restklassen'“, erläutert Schulleiterin Gabriele Hüntemann.

Passend dazu wird der Englischunterricht in den Klassen 5 und 6 für alle Schülerinnen und Schüler auf sechs statt der bisher fünf Wochenstunden ausgeweitet. Eine Weichenstellung in Richtung des zweisprachigen Abiturs erfolgt also frühestens in der Klasse 7. „Die Entscheidung, diesen Weg einzuschlagen, wollen wir dann gerne zusammen mit Schülern, Eltern und Lehrern treffen“, so Hüntemann.

Die Schulleiterin betont, dass die Ausrichtung in Richtung des bilingualen Abiturs keinesfalls bindend ist. Eine Umorientierung in Richtung der klassischen allgemeinen Hochschulreife ist jederzeit möglich: „Auch darin sehen wir den Vorteil gegenüber der Einrichtung rein bilingualer Klassen, in denen sich Jungen und Mädchen bzw. deren Eltern bereits beim Wechsel aufs Gymnasium endgültig festlegen müssen.“

Parallel zur Einführung des bilingualen Zweiges wird das Ernst-Mach-Gymnasium in den gebundenen Ganztag eintreten. Aufenthaltszeiten bis 15 Uhr, die für die künftigen Fünftklässler drei Mal wöchentlich anfallen, werden im differenzierten Konzept der Schule so organisiert sein, dass sie den Alltag der Schüler und deren Familien entlasten und somit zur Entschleunigung des Schulalltags beitragen.

Kooperationen mit den ortsansässigen Vereinen sorgen im EMG-Ganztagskonzept für die Ergänzung des Lernangebots. Gleichzeitig leisten die Schule und ihre Partner damit einen Beitrag zur individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler.

Gregor Evers