Nach dem Fehlalarm: Polizei und EMG setzen gemeinsame Aufarbeitung fort
Schulleiterin Hüntemann (l.) und Vertreter Welz (m.) im Erfahrunsaustausch mit Vertretern der Polizeibehörden
19.11.10 -„Stimmt es, dass ein Mann mit einem großen Messer durch die Schule gelaufen ist?“ Fragen wie die von Sarah aus der Stufe 6 gab es am 12. November viele. Am Tag zuvor war am Ernst-Mach-Gymnasium durch einen technischen Defekt ein Fehlalarm ausgelöst worden, der - verbunden mit anschließenden Phase der Verunsicherung - Schüler wie Lehrer zum Nachdenken gebracht und so manche Phantasie beflügelt hatte.
Folgerichtig begann der Freitag fast durchgängig nicht mit Unterricht nach Plan, sondern vielmehr mit Gesprächen über das tags zuvor Erlebte: Im Dialog klärten Lehrer und Schüler Fragen, räumten Unsicherheiten aus oder berichteten einfach, wie sie die Situation zwischen Alarmsignal und Entwarnung empfunden hatten. Derweil standen Schulleitung und Sekretariat in ständigem Dialog mit der Elternschaft, die ihrerseits um Aufklärung bat.
„Wir möchten Schüler und Eltern bestmöglich informieren. Dieses Angebot steht auch für die Zukunft, falls noch weitere Fragen auftauchen“, erklärte Schulleiterin Gabriele Hüntemann, die andererseits den Fehlalarm und seine Folgen zum Anlass nehmen wird, "die bestehenden Abläufe kritisch zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren.“
Dies geschieht in engem Kontakt mit den Polizeibehörden, die ihrerseits eine intensive Aufarbeitung des Großeinsatzes am EMG betreibt. Bereits am Tag des Fehlalarms und dem darauf folgenden Freitag hatte in mehreren Gesprächen – auch unter Beteiligung des Kollegiums - eine erste gemeinsame Nachbereitung stattgefunden.
In einem weiteren Treffen mit Beamten aus dem Bereich Prävention / Opferschutz sowie Vertretern der örtlichen Polizeidienststelle gut eine Woche nach dem Vorfall sind nun in konkrete Schlussfolgerungen gezogen worden. „Wir sind uns mit den Behördenvertretern z.B. darin einig, dass wir in einer solchen Situation eine intensivere Kommunikation zwischen Polizei, Kollegium und vor allem auch Schülern brauchen“, sagte Hüntemann nach dem Treffen. "Wir wissen, dass es Jungen und Mädchen gab, die Angst hatten, obwohl es an keiner Stelle konkrete Hinweise auf eine Bedrohung gab."
Aus diesem Grund erneuert die Schulleitung ihre Gesprächsbereitschaft auch in Zusammenarbeit mit dem schulpsychologischen Dienst. "Ein solcher Vorfall ist nicht ohne Folgen, auch wenn niemand zu Schaden gekommen ist", stellt Gabriele Hüntemann klar. Deshalb soll auch mit dem neuerlichen Treffen die Aufarbeitung noch nicht abgeschlossen sein. Hüntemann: „Der enge Kontakt zu den Behörden bleibt bestehen. Wir befinden uns nach wie vor in einem gemeinsamen Arbeits- und Lernprozess.“
Gregor Evers
