Siebtklässler besuchen Kölner Synagoge
Auch das Auto hat Sabbat-Ruhe

Gelungener Ausflug: Die Siebtklässler vom EMG erfahren eine Menge über die Gebräuche der jüdischen Gemeinde
26.06.2012 - Am Donnerstag, dem 31. Mai, besuchten die Klasse 7b und der katholische Religionskurs 7 von Frau Präder zusammen mit Herrn Brock und Frau Präder die Kölner Synagoge. Das von außen ehr klein wirkende Gebäude hat im Inneren große, prächtige Säle. Herr Günther von der jüdischen Gemeinde führte uns in einen kleinen Raum mit gemütlichen Sitzen. Er erklärte uns viel über den Ablauf des Gottesdienstes, der bis zu drei Stunden dauert, die verschiedenen Rituale während des Sabbats und die für die Juden wichtigen Gegenstände.
Der Gottesdienst dauert zwar bis zu drei Stunden, aber währenddessen kann man kommen und gehen, wie man lustig ist. Viele gehen schon nach ca. einer Stunde, manche machen auch die ganze Zeit mit. Anschließend gibt es oft noch einen kleinen Snack, z.B. Kekse, für alle.
Der Sabbat dauert von Sonnenuntergang am Freitag bis Sonnenuntergang am Samstag. In dieser Zeit dürfen die Juden keine Arbeit verrichten, mit Ausnahme vom Teilen von Matzen, einem besonderen Brot. Sie dürfen höchstens einen Kilometer am Stück gehen, kein Licht an- oder ausmachen, keine Kerzen anzünden, keine Rollläden runter lassen, nichts Elektronisches verwenden, nicht mit Auto oder Fahrrad fahren…usw.
Zu den wichtigen Gegenständen der Juden gehören die Gebetskapseln, kleine quadratische Kästchen, die auf der Stirn befestigt werden und der Gebetsriemen, der in festgelegter Form um die Arme gewickelt wird, und das „Ewige Licht“, das nie aufhören soll zu brennen, das aber heute aus einer Glühlampe besteht, d.h. die Birne wird immer sofort ausgewechselt, wenn die letzte kaputt geht.
Als nächstes führte uns Herr Günther in einen riesigen Saal, in dem er uns ein wenig über die Geschichte der Juden in Deutschland erzählte und wir haben herausgefunden, dass man, wenn man einen guten Platz haben will, diesen reservieren muss, denn an jedem Sitz war ein Namensschild angebracht.
Wir verließen die Frauenempore, auf der wir die ganze Zeit gesessen hatten, und begutachteten eine Thorarolle in einer Vitrine, in der auch noch viele andere wertvolle Gegenstände lagen. Solch eine Thora-Rolle wird von einem Schreiber ein Jahr lang geschrieben und sobald er sich verschreibt, muss ein Drittel der Rolle neu geschrieben werden. Zum Schluss machten wir noch ein Abschlussfoto und die Jungen gaben die geliehenen Kippas zurück, die sie in der Synagoge tragen mussten. Wir verabschiedeten uns von Herr Günter und machten noch ein schönes Picknick im kleinen Park gegenüber.
Es war ein sehr gelungener Ausflug!
Anna Holtkötter, 7d