Heißer Physikzauber mit kalter Flüssigkeit

Was passiert, wenn man Flüssig-Stickstoff mit heißem Wasser mischt? Physiklehrer Borgmann ist überrascht.

Was passiert, wenn man Flüssig-Stickstoff mit heißem Wasser mischt? Physiklehrer Borgmann ist überrascht.

17.03.08 - Physikunterricht einmal anders: Gut 50 EMG-Schüler erlebten am letzten Schultag vor den Osterferien, wie eine Bockwurst in Scherben zerspringt und ein Nagel mit einer Banane in einen Holzklotz geschlagen wird. Zu verdanken hatten sie die spektakuläre Wissenschaftsshow einer großen Kanne flüssigen Stickstoffs, die aus dem 1. Physikalischen Institut der Universität Köln ans EMG gelangt war.

„Flüssigstickstoff hat eine Temperatur von etwa – 194° Celsius. Nach einem Bad in einer solch kalten Flüssigkeit wird auch eine Bockwurst oder eine Banane steinhart“, erläutert Physiklehrer Michael Schröder, der die guten Beziehungen zur Uni Köln einmal mehr gewinnbringend einsetzen konnte.

Dass die Tieftemperaturphysik neben einem hohen Unterhaltungswert auch ernsthafte Anwendungsbereiche hat, erlebten die beiden Physik-Leistungskurse in einem nicht minder faszinierenden Experiment zur Supraleitung. „Es gibt Stoffe, die verhalten sich bei tiefen Temperaturen wie ein magnetischer Spiegel. Auf diese Weise können Magnete und damit vielleicht auch die Eisenbahnen der Zukunft zum Schweben gebracht werden“, so Schröder.

Am Ende aber wollten der humorbegabte Pädagoge und seine Physik-Fachkollegen den Schülern weitere Knalleffekte mit dem ungewöhnlichen Stoff nicht vorenthalten. Und so erlebten die Anwesenden nicht nur die ungewöhnliche Dampfentwicklung bei der Vermischung von –194° kaltem Stickstoff mit 100° warmem Wasser, sondern auch – aus sicherer Entfernung – die Explosivkraft, welche die frostige Flüssigkeit entwickelt, wenn man sie in eine Plastikflasche einschließt. Schröder: „Wenn der Stickstoff wieder in den gasförmigen Zustand übergeht, braucht er viel mehr Platz. Und den holt er sich zur Not auch mit Gewalt.“