Polenaustausch 2015: EMGSchülergruppe zu Gast in Skawina

Eine wunderschöne Erfahrung

Projektarbeit im Rahmen des Austauschs: Die länderübergreifenden Gruppen stellen ihre Plakate vor

Projektarbeit im Rahmen des Austauschs: Die länderübergreifenden Gruppen stellen ihre Plakate vor

03.06.2015 - Nachdem im September 2014 unsere 20 polnischen Gastschülerinnen und -schüler mit ihren drei Lehrerinnen eine Woche in Hürth und am EMG verbrachten, traten wir Mitte Mai gespannt unseren Gegenbesuch in Skawina, seit 1996 Partnerstadt Hürths, an.

Mit der Bahn ging es sehr, sehr früh nach Düsseldorf. Am Flughafen in Kattowiz empfingen uns mittags unsere Austauschschülerinnen und -schüler mit selbstgemalten Plakaten. Nach vielen Umarmungen und den ersten kleinen Gesprächen ging es dann mit dem Bus zur Schule in Skawina. Dort erfuhren wir, was wir in der folgenden Woche machen wollten und was unser Projektthema sein würde. Schließlich brachen wir zu unserer Gastfamilie auf, wo wir unsere Gasteltern und gegebenenfalls auch unsere Gastgeschwister kennenlernten.

Der nächste Morgen begann gleich wieder früh: Nach einer Führung durch das Schulgebäude begann unsere Projektarbeit: Jeweils zwei deutsch-polnische „Pärchen“ sollten zu selbstgewählten Themen wie „Liebe“, „Freude“, „Sport“, „Familie“, „Freude“, „Toleranz“, „Vertrauen“ oder „Leidenschaft“ Collagen mit selbst geschossenen Fotos anfertigen. Während eine Hälfte der Gruppe zunächst am Unterricht teilnahm, besuchte die andere ein nahe gelegenes Fotostudio, wo wir die analoge Filmentwicklung und Abzugstechnik sowie die Berücksichtigung von Perspektive und Licht kennen lernten und älter wirkende Fotos machten. Nachdem die beiden Gruppen getauscht hatten, gab es ein Mittagessen in der Schule und ein Fotoshooting im Stadtpark, bei dem wir unser gelerntes fotografisches Wissen anwendeten.

Am Donnerstag besuchte die deutsche Gruppe das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, wo wir passend zu dem sehr trostlosen Ort auch das wohl einzige Mal in Polen wirklich schlechtes Wetter hatten. Trotzdem sahen wir uns fast alles an, und den meisten wurde wohl erst jetzt das Ausmaß dieser Katastrophe so richtig bewusst, als wir zum Beispiel die abgeschnittenen Haare der Opfer sahen oder in den Holzbarracken standen.

Am Tag darauf besuchten wir in Krakau ein Museum zur Geschichte der Fotografie und erstellten dort auch witzige Collagen aus Fotoschnitzeln. Später gab es eine Führung durch die Stadt wo wir u.a. den Wawel, die ehemalige Residenz der polnischen Könige in Krakau mit seiner prächtigen Kathedrale besichtigten.

Am Samstag war ein Ausflug zum weltberühmten Salzbergwerk Wieliczka geplant, wo wir u.a. als Bergwerksleute „arbeiten“ durften. Zurück in der Schule suchten wir dann die Fotos für unsere Collage aus, die wir in den letzten Tagen geschossen hatten. Am Abend trafen sich einige Leute, um miteinander zu grillen und in einen Geburtstag hinein zu feiern. Den Sonntag verbrachten wir komplett mit unserer Gastfamilie. Während manche in Skawina blieben, fuhren andere nochmal nach Krakau oder besuchten andere Orte.

Am Montag trafen wir uns im Sitzungssaal des historischen Rathauses von Skawina mit dem Bürgermeister der Stadt, von dem jeder aus unserer Gruppe eine Tüte mit Präsenten bekam. Anschließend ging es zurück in die Schule, um unsere Collagen zu vollenden und sie dann am Abend den Eltern und anderen Gästen während eines gemeinsamen Essens vorzustellen, ehe es noch eine Disco gab.

Und dann war auch schon der letzte Tag. Nachdem wir an der Schule zusammen einen Freundschaftsbaum gepflanzt hatten und mit unseren Austauschschülern zum Flughafen gefahren waren, hieß es Abschied nehmen. Die eine oder andere Träne wurde verdrückt. Der Flug zurück war dann aber sehr angenehm und in Deutschland wurden wir dann wie gewohnt mit Regen begrüßt.

Der Austausch war für uns alle eine wunderschöne Erfahrung und die Hoffnung bleibt da, dass wir unsere neuen Freunde irgendwann mal wiedersehen. Vielen Dank an unsere Schule, dass sie uns diesen Austausch ermöglicht hat und vor allem an Herrn Goerings, Frau Mehlich und Herrn Streerath!

Marlene Keller, 9d