Nach 22 Jahren am Ernst-Mach-Gymnasium

Abschied von Doro Bremer

Doro Bremer (r.) amüsiert sich prächtig über die von Doro Behr zum Besten gegebene Dezernentinnen-Anekdote

Doro Bremer (r.) amüsiert sich prächtig über die von Doro Behr zum Besten gegebene Dezernentinnen-Anekdote

01.02.2013 - Eine Kollegin, „die immer da war, wenn man sie brauchte“, „auf die man sich voll und ganz verlassen konnte“ und die über all das, was sie für Schüler, Schule und Kollegen tat, „nie große Worte machte“. Es ist nicht schwer, in dieser Beschreibung Dorothee Bremer zu erkennen. Bedauerlich ist, dass diese Worte der Rede entspringen, mit der sie nach 22 Dienstjahren am Ernst-Mach-Gymnasium von Schulleiterin Gabriele Hüntemann in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Keine großen Worte zu machen, heißt in Doro Bremers Falle nicht, dass sie nicht zu vielen Themen eine Meinung hätte. Nicht umsonst erwähnte Gabriele Hüntemann die „vielen anregenden Gespräche“, die im Laufe der Zeit stattgefunden haben.

Um eine klare fundierte Meinungsäußerung – nicht nur zu pädagogischen Themen – war die Lehrerin für Deutsch- und Sozialwissenschaften tatsächlich nie verlegen. Und dabei nahm sie auch die Konfrontation mit Obrigkeiten in Kauf. „Nun geben Sie mal nicht so an“, antwortete Bremer einst auf die Bemerkung, Deutsch unterrichten könne ja wohl jeder. Dass ihr dabei die ihr vorgesetzte Dezernentin bei einer Abitur-Prüfungskontrolle gegenüber stand, spielte für sie in dem Moment keine Rolle.

Ihre couragierte Art konnte kann man sich als Kollege also schon einmal abschauen. Von ihren pädagogischen Fachkenntnissen in der Zeit als Ausbildungskoordinatorin am EMG konnten u.a. die damaligen Referendare Michael Schröder und Sebastian Hoheisel in besonderer Weise profitieren. Nicht wenige Lehrerinnen und Lehrer wüssten zudem gerne das Rezept, mit dem Doro Bremer ohne erkennbaren Verschleiß durch 36 Lehrerjahren gekommen ist. „Täglich 20 Minuten Mittagschlaf“, behauptet sie mit verschmitztem Lächeln.

„Ich schätze, dass die Bezeichnung Ruhestand die Sache nicht trifft“, glaubt auch die Schulleiterin, meint aber nicht nur erkennbare Lebensfreude und kulturelle Interessen, sondern auch Familie und Enkelkind. Jetzt dürfen sich Andere freuen, dass man sich immer auf Doro Bremer verlassen kann.

Gregor Evers