EMG-Sekretärin Gisela Pohl geht in den Ruhestand
26 Jahre pädagogischer Anschauungsunterricht
Herzlicher Abschied: Lehrervertreter Daniel Knippertz bedankt sich bei Gisela Pohl für phantastische Zusammenarbeit
04.07.2014 - Lehrer zu sein bedeutet in der Regel, eine Hochschulausbildung absolviert zu haben, die u.a. die Vermittlung pädagogischer Kompetenzen auf wissenschaftlichem Niveau beinhaltet. Wer als aktive Lehrkraft aber beispielhafte Anschauungssituationen suchte, der war im Sekretariat des Ernst-Mach-Gymnasiums bestens aufgehoben.
An der wichtigsten Schnittstelle der Schule konnte man 26 Jahre lang Gisela Pohl beobachten, wie sie mit Souveränität, Verbindlichkeit, Kompetenz, Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit, Bestimmtheit, Klarheit und Humor die unterschiedlichsten Begegnungen meisterte. Verzweifelte Kinder fanden bei ihr Trost, ratlose Schüler Rat, unflätige Jugendliche eine freundliche aber bestimmte Zurechtweisung.
Deutlich stärker als die Schülerinnen und Schüler dürften Gisela Pohl aber Eltern und Kollegium in Atem gehalten haben. Nicht alle Anliegen an sie waren freundlicher Natur, die vierfache Großmutter behielt jedoch stets auf bewundernswerte Weise die Contenance. Ob Elternteile, die aufgrund eines schlechten Zeugnisses Verwünschungen ausstießen, penetrante Verwaltungsbeamte mit obskurem Informationsbedarf oder Systemadministratoren, die während der heißen Zeugnisphase für eine Datensicherung das Computernetz spontan für mehrere Stunden lahmlegten – Gisela Pohl hat allen Widrigkeiten mit stoischer Freundlichkeit getrotzt. Welcher Kraftaufwand dafür erforderlich war, ist nur schwer abschätzbar.
Nach 26 Jahren in der Bonnstraße geht Gisela Pohl in den Ruhestand. Seit Beginn ihrer Dienstzeit sind am Ernst-Mach-Gymnasium moderne Computerräume, eine ökologisch ausgerichtete Mensa und sogar eine eigene Bienenzucht entstanden. All das sind Qualitäten dieser Schule, über die wir gerne und nicht ohne Stolz sprechen. Eine Mitarbeiterin wie Gisela Pohl 26 Jahre lang an der ersten und wichtigsten Anlaufstelle der Schule gehabt zu haben, ist für das EMG ein Privileg von unschätzbarem Wert.
„Macht mir mal kein Gedöns“, pflegte sie stets bei allen Versuchen, ihre Arbeit wertzuschätzen, in der ihr eigenen Bescheidenheit zu sagen. Diesmal geht es nicht ganz ohne „Gedöns“, liebe Frau Pohl. Sie werden am Ernst-Mach-Gymnasium eine sehr große Lücke hinterlassen, als Mitarbeiterin, vor allem aber als Mensch.
Gregor Evers
