Oberbayern begeistert die Klasse 9d

Es muss nicht immer Paris sein

Kaiserwetter in den Alpen: Schülerinnen der 9d und Begleitlehrer Elmar Frensch greifen reflexartig zur Kamera

Kaiserwetter in den Alpen: Schülerinnen und Begleitlehrer Elmar Frensch (r.) greifen reflexartig zur Kamera

14.10.2013 – Das war nicht unbedingt das, was wir uns für unsere Abschlussfahrt zu Beginn der neunten Klasse vorgestellt hatten. Bayern, nicht Paris oder London. Was sich in unseren Ohren zunächst ziemlich unspektakulär anhörte, wurde dann jedoch zu einer tollen Woche mit interessantem Programm, vorwiegend gutem Wetter und jeder Menge Spaß.

Aber von vorne: Den ersten Tag verbrachten wir fast vollständig im Bus. Als wir unser Ziel nach zehn (!) Stunden Fahrt gegen halb sechs abends endlich erreichten, erwartete uns die erste positive Überraschung: Unsere Appartements. Geräumig, sauber und mit Blick auf die Berge (keine Ahnung, welche – aber sie waren hoch!) hatten sie nichts von dem üblichen „Jugendherbergsflair“ an sich. Auch das kleine Restaurant eine Straße weiter, „Toms Gugelhupf“, in dem unsere Klasse Morgen für Morgen frühstückte, gefiel uns allen sehr gut.

Dienstags ging es dann in aller Frühe los zu unserem ersten Ausflugsziel: München! Ungefähr zwei Stunden mit dem Bus trennen Inzell von Bayerns Hauptstadt, und es hat sich echt gelohnt. Bei der Stadtrundfahrt vormittags erhielten wir einen ersten Überblick über die vielen Sehenswürdigkeiten, von den historischen wie der Frauenkirche bis hin zu den modernen Attraktionen wie der BMW-Welt.

München hat wirklich viel zu bieten, das wurde uns auch nachmittags noch einmal bewusst, als wir in kleinen Gruppen selbstständig die Innenstadt erkundeten. An jeder Ecke findet sich ein wunderschönes Gebäude, überall werden Lebkuchenherzen und Brezeln verkauft und da es gerade Oktoberfestzeit war, liefen uns andauernd Menschen in Lederhose und Dirndl über den Weg – selbst Kleinkinder!

Am Mittwoch führte uns unsere Tour dann erst zu einem Berg in der Nähe, den wir (mit Hilfe einer Gondel) erklommen und von dem aus man eine atemberaubende Aussicht auf die Alpen und die Dörfer in der Umgebung hatte. Zweiter Programmpunkt an diesem Tag war ein Ausflug zum nahe gelegenen Chiemsee. Mit dem Boot setzten wir zur Herreninsel über und marschierten zu dem traumhaft schönen Schloss „Herrenchiemsee“, das Märchenkönig Ludwig II. einst erbaut hatte. Wir Mädels hätten es auch super gerne von innen besichtigt, doch dazu blieb leider nicht genug Zeit.

Der Donnerstag brachte uns zum ersten Mal keinen Sonnenschein. Das Wetter war über Nacht komplett umgeschlagen und hatte sich in ein graues Gemisch aus Nebel und Nieselregen verwandelt. Aber auch das war nicht weiter schlimm, denn auf unserem Plan standen zwei Besichtigungen, bei denen uns Nässe und Kälte nicht weiter störten: Ein Besuch im Salzbergwerk Berchtesgarden, der uns tief unter Tage führte, und eine Wanderung durch eine Eishöhle – der größten Europas – in Österreich.

Was langweilig klingen mag, hat uns alle begeistert. In Berchtesgaden war es unerwartet spannend und die Eishöhle unglaublich beeindruckend – nur ein Junge hatte bestimmt keinen Spaß: Sein Handy fiel ihm auf einer von insgesamt 700 Holztreppenstufen aus der Tasche und verschwand in den endlosen Tiefen der Eisriesenwelt.

Der letzte Tag unserer Reise bestand dann erneut aus einer ewig langen Rückfahrt, die allerdings einen Zwischenstopp bei den Bavaria Filmstudios beinhaltete. Von einem Tourguide, der sich als „Sternchen“ (ja – ernsthaft) vorstellte, wurden wir durch die Kulissen älterer Filme wie z. B. „Asterix und Obelix“ oder dem Klassiker „Das Boot“ geführt. Besonders angetan haben es uns dabei die Requisiten zu „Die wilden Kerle 5“, denn mal ehrlich – den Film fanden wir früher ALLE unheimlich cool.

Leider war das dann auch schon das Ende unserer Reise. Paris hin oder her – ich wäre gerne länger geblieben!

Lena Wasser, 9d